Carla Nelte und Raphael Beck
Carla Nelte und Raphael Beck

Die beiden letzten Spiele für den TV Refrath in seiner sechsten Bundesligasaison hatten es in der Tat in sich. Auf zwei Ausrutscher des 1.BC Beuel hoffend war man in das Wochenende gestartet, um vielleicht doch noch den dritten Tabellenplatz zu erreichen.

Letztlich ließ der TVR nichts anbrennen, gewann seine beiden Spiele, doch Beuel hatte nach einer Niederlage am Samstag im letzten Saisonspiel das Glück des Tüchtigen und zog in die Playoffs ein. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass der TV Refrath diese Saison mit einem Vorsprung von  satten sechs Punkten auf den Deutschen Meister Union Lüdinghausen abschließen konnte und dass letztlich nur ein Punkt zur Playoffteilnahme fehlte.

Heinz Kelzenberg: „Unser Saisonziel war es, gut zu starten, um möglichst lange noch Kontakt zu Platz Drei zu behalten. Dass uns dies bis zum letzten Spieltag gelungen ist, freut uns alle sehr. Anfängliches Glück wurde von großem Verletzungspech gefolgt, aber das ging fast allen Teams so“.

Am Freitag war es zunächst vor knapp 300 Zuschauern gegen Absteiger Fun-Ball Dortelweil zu einem 4:2 Sieg gekommen, der gegen Ende der Partie hart umkämpft war. Refrath verzichtete auf Chloe Magee und auch Richard Domke musste mit leichter Verletzung passen. Somit rückten mit Jenny Karnott und Denis Nyenhuis zwei Doppelspezialisten in die Einzel, die dadurch nicht gewonnen werden konnten.

Als dann Raphael Beck in seinem Abschiedsspiel nach hoch gewonnenem ersten Satz an der Seite von Carla Nelte immer nervöser wurde und die Gegner ihr bestes Badminton zeigten, war das Spiel überraschend noch auf des Messers Schneide. Dennoch ging der Sieg an Nelte und Beck, dessen Abschied sehr emotional ablief. Heinz Kelzenberg: „Raphi ist seit seiner Jugend bei uns, hat es von der Oberliga in die 1.Liga geschafft und ist eigentlich durch und durch Refrather“. Dennoch zieht es den 40. Der Weltrangliste zu seinem Doppelpartner Andreas Heinz nach Beuel. Sein Nachfolger, Fabian Holzer, präsentierte sich dem Refrather Publikum, war jedoch leicht angeschlagen und konnte somit diesmal nicht zeigen, was er wirklich kann.

Der 4:2 Erfolg für Refrath ging fast einher mit der Niederlage von Bonn-Beuel in Bischmisheim, so dass man im Rennen um Platz Drei auf Tuchfühlung war.

Eine besonders gute und mannschaftlich geschlossene Leistung zeigte der TVR am Sonntag dann beim Tabellenzweiten 1.BV Mülheim, wo man endlich noch einmal in Bestbesetzung auflaufen konnte. Beide Doppel gingen in der Verlängerung des dritten Satzes an Refrath und auch Fabian Roth beendete seien Saison mit einem Sieg und einer fantastischen Bilanz von 17:1 gewonnenen Einzeln.

Richard Domke musste nach wenigen Ballwechseln gegen den Ukrainer Zavadsky aufgeben, doch Chloe Magee ließ gegen die Engländerin Chapman nichts anbrennen und gewann in zwei Sätzen. Beim Stande von 4:1 überrannten Max Schwenger und Carla Nelte ihre Gegner Ellis/Goliszewski in zwei Durchgängen, so dass der 5:1 Auswärtssieg aus Refrather Sicht fest stand.

Heinz Kelzenberg: „Dieser Erfolg hat gezeigt, mit welch toller Moral unser Team zu Werke gehen kann und dann auch ein Riesenniveau abliefert. Bedenkt man, wie jung unsere Leute sind, kann man nur den Hut ziehen“.

Die gleichzeitig erhoffte Niederlage des 1.BC Beuel gegen den TSV Trittau blieb jedoch aus, unter anderem weil Trittaus Nummer Eins Kenneth Jonassen ein Spiel mit 19:21 im dritten Satz verlor und das andere verletzt aufgeben musste. Mit etwas mehr Glück hätte es also klappen können mit der Playoffteilnahme des TV Refrath.

Diese wird dann im kommenden Jahr erneut Thema sein, denn verschlechtern möchte man sich auf Refrather Seite sicher nicht. Die finalen Personalentscheidungen werden in den nächsten Tagen getroffen, so dass das neue Team im Kürze bekannt gegeben wird.

Refrath 2 muss zurück in die Regionalliga

Johannes Szilagyi und Hanna Kölling
Johannes Szilagyi und Hanna Kölling

Mit zwei Niederlagen verabschiedete sich TV Refrath 2 am vergangenen Wochenende aus der 2. Bundesliga. Obwohl mit drei Punkten Vorsprung in dieses Wochenende gestartet, lief zum Saisonfinale nicht viel zusammen.

Ein ärgerlicher Planungsfehler verhinderte, dass Denis Nyenhuis seinem Team in beiden Spielen helfen konnte, da man ihn dummerweise am Freitag schon in der 1. Liga aufgestellt hatte. Heinz Kelzenberg: „Es ist niemandem aufgefallen, aber Fehler passieren und als Chef ist man dann natürlich der Dumme“. So fehlte Nyenhuis in der 2. Bundesliga an allen Ecken und Enden und hätte vielleicht am Sonntag in Wesel einen entscheidenden Beitrag zum Klassenerhalt leisten können.

Hinzu kam, dass Lars Schänzler nach zweiwöchiger Krankheit geschwächt war und Mette Stahlberg wegen am Abend vorher wegen einer Mittelohrentzündung absagen musste. Ersatzspielerin Janice Kaulitzky machte vor allem am Sonntag ihre Sache sehr gut, holte jedoch leider keinen Sieg.

Am Samstag war die Refrather Bundesligareserve gegen den mit 5 ausländischen Spielern auflaufenden TV Emsdetten chancenlos, auch wenn das 1:7 etwas zu hoch war. Am Sonntag dann reiste man nach Wesel zum Tabellendritten, der ohne seine Nummer Eins antreten musste.

In der Tat hatte Refrath Zwei die Chance, zwei der drei Doppel für sich zu entscheiden, doch leider gingen beide knappen Matches an den Gegner. In einem sehr starken Mixed von Johannes Szilagyi und Hanna Kölling keimte nochmals Hoffnung auf das herbei gesehnte Unentschieden auf, doch auch dieses Spiel wurde in drei Durchgängen abgegeben. Heinz Kelzenberg, der dem zweiten Team an diesem Sonntag sogar den Vorzug vor dem Ersten gegeben hatte, zeigte sich vor allem begeistert von Hanna Kölling: „Sie hat unglaublich gekämpft und super gespielt, das hat mich echt beeindruckt“.

Dennoch blieb es bei drei starken Herreneinzeln auf Seiten des TVR, die auch alle von Lars Schänzler, Kai Waldenberger und Mark Byerly gewonnen werden konnten. Mit einem Punkt Rückstand muss TV Refrath 2 zurück in die Regionalliga, auch deswegen, weil kein Team bereits ist, in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Wäre dies so, hätte der 7. Tabellenplatz zum Klassenerhalt gereicht.

Die Enttäuschung hielt sich jedoch in Grenzen, da der Großteil des Teams aus beruflichen Gründen in Zukunft keinesfalls mehr trainieren kann als bisher. Heinz Kelzenberg: „Natürlich ist ein Abstieg immer traurig und schade, doch wir haben es ja selbst verbockt, daher können wir nur auf uns sauer sein und das hilft ein bisschen“.

Ob Refrath den Wiederaufstieg direkt anpeilen wird, entscheidet sich personell in den nächsten Wochen. Ursprünglich war der TVR vor drei Jahren mit zwei Bundesligateams ins Rennen gegangen, um Spieler wie Raphael Beck, Fabian Roth, Lars Schänzler und Jenny Karnott an die 1. Bundesliga heranzuführen. Beck und Roth haben sich voll in der 1. Liga etabliert, Karnott und Schänzler sollen in der kommenden Saison mit vielen Einsätzen dort mehr und mehr eingebaut werden.

Quelle: TV Refrath Badminton

Von Markus Stiefelhagen

Ich lebe seit meinem vierten Lebensjahr in Refrath. Die Internetseite Refrath Online betreibe ich aus privatem Interesse. Hier berichte ich über aktuelle Themen aus Refrath. Um immer aktuell zu sein, bin ich auf die Mithilfe anderer angewiesen. Daher freue ich mich über jeden Artikelvorschlag.