Fluechtlingsboot_2017_refrathEin einfaches Holzboot steht für zwei Wochen in unserer Kirche St. Johann Baptist. Das Boot ist groß – es ist sieben Meter lang und gut zwei Meter breit. Es nimmt viel Raum ein in der Kirche. Das Boot ist winzig – für 70 Menschen, die sich ihm auf dem Weg übers Mittelmeer anvertrauten. Das Boot steht für die Flucht aus dem Leben in einer Heimat, die dies nicht mehr sein kann: Denn sie bietet keinen Schutz, keine Sicherheit für die Familie, keine Existenzgrundlage, keine Perspektive.

Das Boot steht für Hoffnung auf eine bessere Zukunft und auf ein Leben in Würde – vielleicht in einer neuen Heimat. Was ist uns Heimat? Ein Ort, eine Herkunft, eine Muttersprache – und wo ist unsere Heimat als Christen? Kann man eine neue Heimat finden oder mehrere Heimatorte haben? Welche Umstände müssen erfüllt sein, damit wir einen Wohnort als Heimat empfinden können? Wie war das in den Generationen unserer Eltern und Großeltern? Was können wir tun, um den Neuankömmlingen das „heimisch Werden“ zu erleichtern? Das Boot soll helfen, uns diesen Fragen zu stellen.

Daneben ist das von der maltesischen Grenzpolizei beschlagnahmte Schleuserboot aber auch eine Provokation, denn es steht für das Versagen: für unzureichende globale Entwicklungs- und Klimapolitik, für nationale Engstirnigkeit und Engherzigkeit statt Zusammenhalt der Europäer auf dem Boden ihrer Ideale. Auch diesen Aspekt wollen wir beleuchten. Wir wünschen Ihnen erkenntnisreiche Wochen mit dem Boot und freuen uns, auf den Veranstaltungen mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!

Flyer zum Flüchtlingsboot in Refrath

 Weitere Infos unter: www.johann-baptist-refrath.de

Von Markus Stiefelhagen

Ich lebe seit meinem vierten Lebensjahr in Refrath. Die Internetseite Refrath Online betreibe ich aus privatem Interesse. Hier berichte ich über aktuelle Themen aus Refrath. Um immer aktuell zu sein, bin ich auf die Mithilfe anderer angewiesen. Daher freue ich mich über jeden Artikelvorschlag.