Heinz Kelzenberg und Iris TabelingNach vielen Gesprächen und vergeblichen Versuchen ist der TV Refrath endlich fündig auf der Suche nach einer weiteren starken Dame geworden. Der Aufstieg der 2. Mannschaft in die 2. Bundesliga und die freiwillige Auszeit von Kim Buss in der nächsten Saison hatte dies dringend nötig gemacht.

Heinz Kelzenberg, der wochenlang auf der Suche war: „Der Stamm der beiden Bundesligateams war zu klein, wir können nicht nur mit Magee/Nelte und Stahlberg/Kölling eine ganze Saison überstehen“. Zahlreiche Gespräche wurden geführt und man kam meistens etwas zu spät bzw. konnte den leistungsstarken Spielerinnen auch nicht die nötigen Bedingungen bieten. Kelzenberg: „Wir haben nach jemandem gesucht, der alle Spiele in der 2. Liga machen möchte und kann und außerdem im Notfall auch erstligareif ist“. Nachdem in Deutschland keine Kandidatin zu finden war, schielte man ins benachbarte Ausland und wurde in den Niederlanden fündig.

Die 21-jährige Iris Tabeling, die in den beiden vorangegangenen Spielzeiten beim TV Emsdetten in der 3. Liga spielte, war bereit, sich dem TV Refrath anzuschließen, da sie nicht noch ein weiteres Jahr in der Regionalliga auflaufen wollte. Am vergangenen Samstag kam es in Arnheim zur Vertragsunterzeichnung mit der sympathischen Doppelspezialistin, die zur holländischen Nationalmannschaft gehört und als Profi am Stützpunkt in Papendal lebt.

Tabeling ist mit ihrer Partnerin Selena Piek nicht nur holländische Vizemeisterin sondern kam bei den jüngst ausgetragenen Europameisterschaften sogar sensationell in die Runde der letzten Acht. Sie belegt im Damendoppel, ihrer stärksten Disziplin, in der Weltrangliste Rang 39. Kelzenberg: „Sie ist sicher eine der drei besten Damen in der gesamten 2. Liga und könnte für uns die nötigen Punkte holen, um nicht abzusteigen“.

In der Tat sollten ein Damendoppel Tabeling/Kölling und auch ein Mixed Beck/Tabeling alles andere als Kanonenfutter in der zweithöchsten deutschen Spielklasse werden. Der Refrather Vorsitzende: „Jetzt haben wir eine richtig gute Zweitligamannschaft und schauen nach vorne. Warten wir ab, was in den anderen Clubs passiert, aber ich gehe davon aus, dass wir mit unserer sehr jungen Mannschaft, die ein Durchschnittsalter von 22 Jahre haben wird, in der 2. Liga gut bestehen können. Gewarnt ist der TVR durch das schlechte Abschneiden der 2. Mannschaft EBT Berlins in der letzten Saison, die auf dem Papier zwar gute Spieler hatten, die jedoch viel zu selten fehlten, unter anderem weil sie in der 1. Mannschaft spielen mussten. Dies soll beim TV Refrath durch den inzwischen großen Kader verhindert werden.

Nicht nur der Damenbereich mit Tabeling, Kölling und Stahlberg ist sehr spielstark, auch bei den Herren steht ein leistungsstarker Kader zur Verfügung. Den Stamm bilden die letztjährigen Regionalligaspieler Johannes Szilagyi, Sebastian Teller und Raphael Beck. Sie werden ergänzt durch die drei Jugendnationalspieler Mark Byerly, Fabian Roth und Lars Schänzler. Im Falle eines personellen Engpasses könnten in einigen Begegnungen auch noch Kai Waldenberger und Denis Nyenhuis zur Verfügung stehen. „Normalerweise steigt man mit einem solchen Team nicht ab, aber zum Beispiel in der letzten Saison hat man gesehen, wie verrückt es in dieser Liga laufen kann. Wenn unsere Gegner wie im letzten Jahr fast nur Ausländer einkaufen, kann es eng werden, sonst bin ich optimistisch. So viele gute deutsche Spieler gibt es einfach auch nicht – und wir haben ja schon jede Menge“, so Kelzenberg nicht ohne Stolz auf sein 2. Team, welches in Teilen auch mittelfristig in der 1. Liga vorstellbar ist.

Um Haaresbreite wäre im März dieses Jahres ein Traditionsclub wie der BV Wesel RW mit der durchaus ansehnlichen Ausbeute von 12:16 Punkten beinah abgestiegen. Zwei weitere Westclubs spielen neben Wesel mit TV Refrath 2 um die Plätze, nämlich BC Hohenlimburg und STC BW Solingen. Hinzu kommen Südring Berlin und der Horner TV Hamburg sowie die beiden schleswig-holsteinischen Teams aus BW Wittorf und TSV Trittau.

Von Markus Stiefelhagen

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