Während normale Badminton-Bundesligaspiele zwischen 2 und 3 Stunden dauern, war das Aufeinandertreffen zwischen dem TV Refrath und dem Deutschen Meister 1.BC Bischmisheim nach genau 95 Minuten vorbei. Ohne Satzgewinn verabschiedete sich der TVR von seinen Zuschauern bis zum letzten und die Saison abschließenden Heimspiel Ende März gegen Lüdinghausen.

Dabei hatte der TVR in den meisten der 6 Spiele durchaus eine feine Leistung geboten, musste jedoch die Übermacht des saarländischen Gegners neidlos anerkennen. Heinz Kelzenberg: „Das war heute hier und da ein echter Klassenunterschied“. Fünf deutsche und eine schwedische Nationalspielerin, zum überwiegenden Teil EM-Teilnehmer, bildeten das Team des Meisterschaftsfavoriten. Dem hatte der TV Refrath nicht viel entgegen zu setzen. Die „jüngste TVR-Bundesligamannschaft aller Zeiten“ spielte zwar frech und mutig auf, konnte jedoch keinen Zähler einfahren.

Besonders gefallen konnte das Herrendoppel mit Denis Nyenhuis und Max Schwenger, die den beiden besten deutschen Doppelspieler Fuchs und Schöttler einiges abverlangten. Auch das Damendoppel Kölling/Nelte schlug sich achtbar, aber ohne Chance auf einen Satzgewinn. Die Leistung in den beiden Herreneinzeln fiel dagegen etwas ab. Kai Waldenberger lief seiner Form über weite Strecken hinterher und der 18-jährige Raphael Beck fand in Marcel Reuter seinen Meister.

Das Publikum kam wieder in Fahrt, als Mette Stahlberg gegen die Weltklassespielerin Olga Konon tolles Badminton zeigte und im zweiten Satz sogar 8:0 führte, aber dennoch verlor. Auch das versuchsweise neu gebildete Mixed mit Max Schwenger und Carla Nelte verspielte einen deutlichen Vorsprung gegen Fuchs/Wengberg, unterlag in der Verlängerung und verlor danach den Faden. Teammanager Danny Schwarz zeigte sich jedoch keineswegs enttäuscht: „Mit einem Satzgewinn im Mixed wäre ich vollauf zufriedenm gewesen, aber auch jetzt gibt es keinen Grund zu meckern. Wir haben eine unglaublich junge Mannschaft aufgestellt“.

In der Tat spielte der TVR gegen den haushohen Favoriten nicht nur mit vier Leistungsträgern aus dem Regionalligateam, sondern auch ohne Kim Buss, die ihre Erkältung noch nicht ganz auskurieren konnte. So war auch TVR-Chef Kelzenberg am Ende stolz auf seine Truppe und stellte zufrieden fest: „Meine Mannschaft hatte heute ein Durchschnittsalter von 21,5 Jahren, darauf können wir stolz sein“.

Stolz waren die Refrather Verantwortlichen im Übrigen auch auf ihre Spielerin Carla Nelte. Die 20-jährige Brandenburgerin, seit 2 Jahren im Trikot des TVR, war als frischgebackene Vizeeuropameisterin in der Halle Steinbreche begrüßt worden. Im 11-köpfigen Deutschen Nationalteam war sie bei der Mannschafts-EM zwar nur einmal – im Gruppenspiel gegen Estland sogar siegreich – zum Einsatz gekommen, hatte dadurch jedoch auch ihren sportlichen Anteil am größten Erfolg im deutschen Badminton der letzten Jahre. Heinz Kelzenberg: „Wir sind sehr stolz und glücklich, dass sie auch in der kommenden Saison für uns aufschlägt, sie ist ein großes Talent, ihr gehört die Zukunft und sie passt menschlich absolut perfekt zu uns“.

Spielübersicht

TV Refrath – 1. BC Bischmisheim
0:6

Denis Nyenhuis/ Max Schwenger – Michael Fuchs/ Johannes Schöttler
17-21 15-21

Carla Nelte/ Hanna Kölling – Olga Konon/ Emma Wengberg
18-21 17-21

Kai Waldenberger – Dieter Domke
10-21 11-21

Mette Stahlberg – Olga Konon
13-21 15-21

Max Schwenger/ Carla Nelte – Michael Fuchs/ Emma Wengberg
20-22 13-21

Raphael Beck – Marcel Reuter
6-21 9-21

Weitere Informationen hierzu finden Sie auch auf der Internetseite des TV Refraths.

Von Markus Stiefelhagen

Ich lebe seit meinem vierten Lebensjahr in Refrath. Die Internetseite Refrath Online betreibe ich aus privatem Interesse. Hier berichte ich über aktuelle Themen aus Refrath. Um immer aktuell zu sein, bin ich auf die Mithilfe anderer angewiesen. Daher freue ich mich über jeden Artikelvorschlag.