Nach insgesamt fünf verlorenen Dreisatzspielen holte der TV Refrath zwar am zweiten Spielwochenende seinen ersten Punkt, war jedoch alles andere als zufrieden. Der Niederlage im Heimspiel am Samstag folgte dann ein Unentschieden in Hamburg.

Auch wenn es vom Papier her wie eine deutliche Angelegenheit gegen den Deutschen Meister der Jahre 2006-2010, 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim, ausgesehen hatte, sahen die knapp 100 Zuschauer am Samstag in der Halle Steinbreche eine äußerst spannende Bundesligapartie.

Das Endergebnis von 1:5 täuscht über den wahren Spielverlauf hinweg, der mit etwas mehr Glück auf Seiten des TVR auch zu einem Unentschieden hätte führen können. Dabei erwies sich der Refrather Neuzugang Chloe Magee aus Irland als überragende aber auch tragische Figur. Sie unterlag in beiden Spielen gegen in der Weltrangliste deutlich vor ihr platzierte Spielerinnen hauchdünn erst im Entscheidungssatz.

Zunächst musste sich das selbstbewusst aufspielende Herrendoppel Schwenger/Nyenhuis den deutschen Nationalspielern und WM-Teilnehmern aus Bischmisheim mit 15:21 und 15:21 geschlagen geben. Dennoch holte sich das Refrather Doppel von Team-Manager Danny Schwarz ein dickes Lob ab: „Die beiden spielen super zusammen und haben gegen Top-Gegner ein super Spiel gezeigt“.

Dies gelang auch dem TVR-Damendoppel Chloe Magee/Carla Nelte, die das vielleicht beste Doppel der Liga Wengberg/Konon am Rande einer Niederlage hatten. Coach Heinz Kelzenberg: „Das war das beste Damendoppel, das hier in der Halle jemals stattgefunden hat. Leider haben zwei, drei absolute Kleinigkeiten hinterher zu unserer Niederlage geführt“.

Die beiden Herreneinzel mussten nun gewonnen werden, um realistisch noch auf eine Punkteteilung hoffen zu dürfen. Dabei begeisterte Lin Yu Hsien bei seinem Dreisatzsieg gegen den zweitbesten deutschen Einzelspieler, Dieter Domke, mit konsequent druckvollem Spiel und bezwang seinen über 30cm größeren Gegner in drei Sätzen. Parallel fand Kai Waldenberger wie schon gegen Rosenheim überhaupt nicht zu seinem Spiel und war gegen den deutschen Vizemeister Lukas Schmidt ohne Siegchance.

Beim Stand von 1:3 verlor Chloe Magee den ersten Satz gegen die Weltklassespielerin Olga Konon (Platz 24 der Weltrangliste) mit 7:21 und die Partie schien gelaufen. Doch mit großem Kampfgeist und taktischem Geschick konnte sie das Spiel umbiegen und den zweiten Satz für sich entscheiden. Nachdem auch das Mixed Nyenhuis/Nelte sensationell den ersten Durchgang gewonnen hatte, schien das Unentschieden nicht mehr unmöglich. Doch die Folgesätze gingen an Schöttler/Wengberg und Bischmisheim hatte den Siegpunkt eingefahren.

Bis zum letzten Ballwechsel bewies die 22-jährige irische Nummer Eins im Trikot des TVR allen Zuschauern ihren Siegeswillen, doch sie unterlag am Ende unglücklich mit 19:21 und war bitter enttäuscht: „Heute war es möglich zu gewinnen, obwohl das Spiel eigentlich schon weg war. Doch ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden“. Das war auch das Refrather Trainerteam, die voll des Lobes über die Leistungen der Irin und der gesamten Mannschaft waren. Danny Schwarz: „Ich kann mich nur wiederholen, tolle Leistungen, tolle Mannschaft. In den nächsten Spielen wird gepunktet“.

Am Sonntag dann reiste man mit viel Selbstvertrauen zum Konkurrenten VfL Hamburg. Wieder gelang dem TVR-Herrendoppel nicht der erste Saisonsieg, doch immerhin verlor man erst im dritten Durchgang. Dameneinzel und Damendoppel gingen klar und deutlich an die Refrather, doch beide Herreneinzel verliefen sehr ausgeglichen. Lin Yu Hsien konnte schließlich den 3. Satz mehr als deutlich mit 21:6 gewinnen, doch Kai Waldenberger hatte in seinem Spiel erneut das Nachsehen. Heinz Kelzenberg ist sich aber sicher, daß sein Schützling bald wieder zur gewohnten Form finden wird: „Kai wird schon im nächsten Spiel wieder ein ganz anderer sein“. Das wird auch bitter nötig sein, denn am 25.9. geht es gegen die punktgleiche SG Anspach.

Im abschließenden Mixed gelang Nyenhuis/Nelte zwar ein Satzgewinn, doch das Spiel ging an die Hamburger, so dass beide Mannschaften am Ende mit dem 3:3 Ausgang nicht richtig zufrieden sein konnten. Teammanager Danny Schwarz: „Das war wirklich ein komisches Spiel und ich denke, es war wieder viel mehr drin“. Nun folgen drei Spiele gegen Teams aus der Abstiegsregion. Heinz Kelzenberg: „Gegen Anspach, Gifhorn und Mülheim müssen wir uns ein Punktepolster erspielen“.

Spielübersicht

TV Refrath – 1. BC Bischmisheim 1:5

Max Schwenger/ Denis Nyenhuis – Michael Fuchs/ Johannes Schöttler

15-21 15-21

Chloe Magee/ Carla Nelte – Olga Konon/ Emma Wengberg

16-21 22-20 18-21

Yu Hsien Lin – Dieter Domke

21-10 14-21 21-15

Chloe Magee – Olga Konon

7-21 21-13 19-21

Denis Nyenhuis/ Carla Nelte – Johannes Schöttler/ Emma Wengberg

21-17 14-21 11-21

Kai Waldenberger – Lukas Schmidt

13-21 12-21

 

Spielübersicht

VfL 93 Hamburg – TV Refrath 3:3

Jacco Arends/ Till Zander – Max Schwenger/ Denis Nyenhuis

21-13 20-22 21-14

Inken Wienefeld/ Isabel Herttrich – Chloe Magee/ Carla Nelte

10-21 19-21

Sebastian Rduch – Yu Hsien Lin

17-21 23-21 6-21

Inken Wienefeld – Chloe Magee

10-21 7-21

Till Zander/ Gitte Köhler – Denis Nyenhuis/ Carla Nelte

20-22 21-16 21-13

Sebastian Schöttler – Kai Waldenberger

21-19 25-23

 

Quelle: TV Refrath Badminton

Von Markus Stiefelhagen

Ich lebe seit meinem vierten Lebensjahr in Refrath. Die Internetseite Refrath Online betreibe ich aus privatem Interesse. Hier berichte ich über aktuelle Themen aus Refrath. Um immer aktuell zu sein, bin ich auf die Mithilfe anderer angewiesen. Daher freue ich mich über jeden Artikelvorschlag.