Vor nur zwei Woche hatte Kim Buss mit zwei Deutschen Meistertiteln der Studierenden für Aufsehen gesorgt und dabei ihre hervorragende Form im Hinblick auf die bevorstehende Bundesligasaison unter Beweis  gestellt. Dennoch wurde sie nicht auf Anhieb für die Studentenweltmeisterschaften in China in das fünfköpfige deutsche Aufgebot berufen und fuhr dadurch mit etwas Wut im Bauch zur Europameisterschaft nach Kharkov in der Ukraine.

Nach einem zufriedenstellenden Mannschaftsturnier für die Uni Duisburg/Essen, wo in der Gruppenphase gegen den späteren Sieger aus Russland mit 2:3 Endstation war, glänzte die 24-jährige Refratherin dann im Individualturnier. Kim Buss war an 5-8 gesetzt und hatte es im Auftaktmatch am Donnerstag mit der Französin Chaillou zu tun, die sie glatt in zwei Sätzen schlagen konnte. Es folgte noch am selben Tag das Spiel gegen die Schwedin Kotte, in dem Buss über drei Sätze gehen musste und mit 18:21, 21:16, 21:16 die Oberhand behielt.

In der nächsten Runde wartete die Russin Chervyakova und nicht wenige hatten mit dem Aus der Deutschen gerechnet. Doch „Mrs. Kämpferherz“ konnte sich in einem zähen Ringen über 47 Minuten mit 12:21, 21:19 und 21:17 durchsetzen. Somit war das Refrather Eigengewächs im Halbfinale allein untern den besten 3 Spielerinnen aus der Ukraine. Maria Ulytina  hieß ihre Gegnerin am Samstag im Halbfinale und wieder hatte Kim Buss beim 24:22, 4:21, 21:15 das Glück des Tüchtigen. Im Finale am Sonntag gelang ihr dann das fast Unmögliche. Im vierten Dreisatzmatch hintereinander besiegte Kim Buss dann auch im Endspiel die Nr. 72 der Weltrangliste, Elene Prus, mit 21:13, 19:21, 24:22 und holte sich den Europameistertitel der Studierenden.

Ihr Jugendtrainer Heinz Kelzenberg freute sich fernab des Turniergeschehens über die Erfolge: „Kim macht momentan eine schwere Zeit durch. Sie hat ihr Studium gerade erfolgreich beendet und weiß nicht, wie es mit der Nationalmannschaft weitergeht. Der Erfolg in der Ukraine ist großartig und ich freue mich persönlich unheimlich für sie. Ich bin sicher, dass sie jetzt mutig in die sportliche Zukunft blickt und vielleicht auch mit zur WM nach China darf. Das sollte man einer Europameisterin eigentlich ermöglichen“.

Kim Buss war seitens des Studentenverbandes zunächst nur angeboten worden, als sechste Athletin des deutschen Aufgebotes auf eigene Kosten mitzufahren.  Eine finanzielle Unterstützung wurde sowohl von den Verbänden als auch seitens des TV Refrath abgelehnt.  TVR-Boss Heinz Kelzenberg: „Bei einer sportlichen Leistung wie dieser sollte die Einladung zur WM auf Verbandskosten eigentlich eine logische Konsequenz sein“.

Quelle: TV Refrath Badminton

Von Markus Stiefelhagen

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