Die Jugendeuropameisterschaft im Badminton findet alle zwei Jahre statt. Gastgeber vom 14. bis 24. April war diesmal Finnland, wo in Vantaa, unweit von Helsinki sowohl Mannschafts- als auch Individual-EM ausgetragen wurden.

Im deutschen Team standen mit Max Schwenger und Raphael Beck auch zwei Spieler des TV Refrath, die beide am Ostersonntag glücklich und zufrieden mit ihren gezeigten Leistungen wieder gesund nach Hause zurückkehrten. Die Goldmedaille aus dem Mannschaftsturnier im Gepäck bedeutet für Raphael und Max den Höhepunkt ihrer Karriere im Jugendbereich, den sie nun altersbedingt verlassen.

Die deutsche Nationalmannschaft hatte eine schwere Gruppe zugelost bekommen, in der sie sich jedoch gegen Estland (5:0), Slowakei (5:0), Schottland (5:0) und Frankreich (4:1) souverän ins Viertelfinale spielte. Hier kamen Raphael Beck einmal und Max Schwenger in sieben Spielen zum Einsatz, die die Refrather Jungen allesamt gewinnen konnten. Auch im Viertelfinale (3:0 gegen Holland) gehörte Max Schwenger zu den erfolgreichen Stammspielern. Im Halbfinale konnte das deutsche Team sensationell Top-Favorit Dänemark mit 3:2 bezwingen und das Endspiel erreichen. Hier wartete Russland und vor allem dank der Zweisatzsiege des 18-jährigen Refrathers konnte „Team Germany“ auch dieses Match mit 3:2 gewinnen und erstmals Europameister werden. Bundestrainer Holger Hasse, der auch seit 12 Jahren im Refrather Trainerstab steht zeigte sich überwältigt: „Wir haben durch unseren erstklassigen Teamgeist und ungeheuren Willen unser Ziel erreicht, Europameister zu werden“.

Im folgenden Individualturnier hingen die Trauben sehr hoch, denn in jeder Disziplin gab es eine Handvoll Titelspiranten. In vier Disziplinen schafften deutsche Spieler jedoch den Sprung auf das begehrte Treppchen. Beinah wäre dies sensationell auch Raphael Beck gelungen, der mit seinem hessischen Partner Peter Lang nach überragendem Spiel den an Eins gesetzten Dänen Astrup/Fladberg knapp mit 14:21 im 3. Satz unterlag. Hier kam Max Schwenger mit Fabian Holzer (Dortelweil) nicht nur eine Runde weiter, sondern erreichte nach Sieg über die beiden Franzosen Corvee/Grosjean sogar das Endspiel. Gegen Coles/Nottingham (England) ging auch der erste Durchgang sicher an die Deutschen, bevor sie im 2. Durchgang bei 6:3 etwas den Faden verloren und letztlich auch das gesamte Spiel (21:15, 14:21, 15:21). Dennoch zeigten sich beide Spieler am Ende sehr zufrieden mit der Silbermedaille.

Zuvor gehörte Max Schwenger auch im Mixed mit Isabel Herttrich zu den deutschen Medaillenhoffungen, vielleicht sogar auf Gold. Trotz einer leichten Verletzung während der Viertelfinalbegegnung gegen aus Russland, erreichten Schwenger/Herttrich dort gegen Yartsev/Kosetskaya das Halbfinale. Hier mussten beide jedoch gegen die Dänen Astrup/Kjaersfeld die Überlegenheit der Gegner anerkennen und sich letztlich mit dem Bronzeplatz zufrieden geben. TVR-Chef Heinz Kelzenberg, der das Spiel live im Internet verfolgen konnte: „Die Dänen haben in diesem Spiel  wirklich alles getroffen und waren leider nicht zu besiegen. Die Chance auf Gold war da, doch wir sind alle glücklich und stolz über die beiden Medaillen von Max Schwenger“.

In der Tat standen für den gebürtigen Franken 19:3 Siege in 10 Tagen zu Buche, ein Pensum, welches allergrößten Respekt verdient. Kelzenberg: „Viele jammern schon nach vier Spielen in vier Tagen, ich ziehe den Hut vor Max Leistung!“

Somit hat der TV Refrath erstmals in seiner Geschichte zwei Mannschaftseuropameister und mit Max Schwenger einen Spieler, der mit zwei weiteren Medaillen im Gepäck von einer Europameisterschaft nach Hause zurückkehrt. Schwenger wird im kommenden Jahr vom zweiten Team in die Refrather Bundesligamannschaft aufrücken und sich auch trainingsmäßig weiter professionalisieren. Kelzenberg: „Max geht nach seinem Abitur an den Bundesstützpunkt der Herren in Saarbrücken, ich denke, er wird auch im Erwachsenenbereich international noch einiges erreichen können“.

 

Von Markus Stiefelhagen

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