Jiann Shiarng ChiangSelten zuvor gab es ein solches Wechselbad der Gefühle in der Halle Steinbreche. Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit und einigen hochdramatischen Matches stand Gastgeber TV Refrath gegen den Tabellennachbarn 1. BV Mülheim schließlich mit leeren Händen da und der Gast nahm beide Punkte mit nach Hause.

Heinz Kelzenberg: „Heute war viel Leidenschaft zu sehen und zu spüren. Es hat Spaß gemacht, heute Coach zu sein, aber am Ende war es brutal, dass beide Punkte weg gingen“. Sportlich fair ergänzt Teammanager Danny Schwarz: „Beide Teams haben sehr gut gespielt, im Hinspiel haben wir zwei glückliche Punkte in Mülheim geholt, diesmal war es umgekehrt“.

In der Tat war diese Begegnung vom ersten bis zum letzten Ballwechsel völlig offen. Erwartungsgemäß ging das Herrendoppel gegen Ellis/Gunawi in zwei Sätzen verloren, doch vor allem Denis Nyenhuis wusste hier zu überzeugen. Parallel kämpfte sich das Damendoppel Nelte/Magee in drei Sätzen ins Ziel, wobei nach deutlich gewonnenem ersten Satz diese Begegnung bis zum Ende auf des Messers Schneide stand. Chloe Magee hatte den Vorzug vor Kim Buss erhalten und sie spielte, trotz immer größer werdender Magenprobleme, an der Seite der überragenden Carla Nelte ein sehr gutes Spiel.

Vor den beiden Herreneinzeln stand es also 1:1 und der Malaysier Chiang bewies im 1. Herreneinzel Nervenstärke. Im ersten Durchgang holte er einen 7:11-Rückstand auf und im zweiten Satz drehte er nach hoher Führung und einer unkonzentrierten Phase einen 17:19 Rückstand. Kelzenberg: „Er hat uns heute überzeugt und den Zuschauer viel Spaß gemacht“. Parallel unterlag Kai Waldenberger hauchdünn gegen den routinierten Indonesier Gunawi, den er im Hinspiel hatte bezwingen können. Dabei hatte Waldenberger sehr gut begonnen und seinen Gegner dominiert, bevor dieser immer besser ins Spiel zurück fand. Heinz Kelzenberg: „Das war sehr schade, aber Kai wird in den nächsten Spielen die entscheidenden Einzel gewinnen, davon bin ich fest überzeugt“.

So stand es statt 3:1 leider nur 2:2 und die TVR-Verantwortlichen hatten bei den verbleibenden Spielen, Dameneinzel und Mixed, kein wirklich gutes Gefühl. Im Mixed gaben Max Schwenger und Carla Nelte alles und boten Weltklassemann Marcus Ellis aus England und Johanna Goliszewski einen harten Widerpart, doch am Ende setzen sich die Favoriten knapp in zwei Sätzen durch. Chloe Magee spielte mit großen Magenproblemen und gab den ersten Satz mehr oder weniger wehrlos ab. Im zweiten Durchgang zeigte sie dann ihr großes Kämpferherz und zwang ihre schweizerische Gegnerin Cicognini an den Rand einer Niederlage. Danny Schwarz: „Beide sind in der Weltrangliste auf 44 bzw. 46, das heißt ganz nah beieinander. Da entscheiden Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage“. Dennoch bewies Magee beim 20:22 im letzten Satz des Abends, welch großer Gewinn sie für das Refrather Team ist und in den nächsten Wochen noch sein kann. Heinz Kelzenberg: „Viele Damen hätten in diesem körperlichen Zustand erst gar kein Einzel gespielt. Sie hat auf dem Flughafen irgendetwas gegessen, was ihr nicht bekommen ist und war nach dem Match körperlich total am Ende“.

Im nächsten Augenblick schon richtet sich der Blick des TVR-Chefs aber schon wieder nach vorne: „Wir werden in Anspach und in Gifhorn den Klassenerhalt klar machen und es laufen die Gespräche die neue Saison“. Bereits am gestrigen Nachmittag gab Chloe Magee ihre Zusage, auch in der kommenden Saison für den TV Refrath aufzuschlagen. Die beiden nächsten Aufgaben für den TVR finden am 11.2. (in Anspach) und am 25.2. (in Gifhorn) statt bevor am 25.3. der VfL Hamburg zu Gast in Refrath ist.

Quelle: TV Refrath Badminton

Von Markus Stiefelhagen

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