Kai WaldenbergerMehr schlechtere Vorzeichen kann es vor einem Bundesligaspiel eigentlich nicht geben: Stärkster Herr und stärkste Dame nicht an Bord, Doppelspieler nach wochenlanger Pause wieder dabei und dann noch auswärts beim Deutschen Meister.

So stieg das Bundesligateam des TV Refrath Sonntagfrüh in den ICE Richtung Bundeshauptstadt. Dass dieser dann auch noch mit 90 Minuten Verspätung in der Bundeshauptstadt eintraf, machte das Chaos perfekt. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Teamchef Danny Schwarz: „Wir kamen zu spät in die Halle und wurden von unseren Gegner verständnisvoll und freundlich empfangen, jedoch machten die Schiedsrichterganz schön Druck und wir konnten uns nur sehr schlecht auf das Spiel vorbereiten“. So gingen auch beide Doppel an EBT, wobei im beim Gastgeber geschwächten Herrendoppel sogar ein TVR-Sieg möglich war. Schwarz: „Vielleicht wäre dieser unter anderen Voraussetzungen möglich gewesen“.

Die Zuschauer in Berlin freuten sich danach auf zwei Herreneinzel, von denen keins gespielt wurde. Max Schwenger entschied nach drei langen Sätzen im Doppel, das Einzel vorsichtshalber nicht zu spielen, da er gerade erst seine Verletzung auskuriert hatte. Ein Ersatzspieler aus dem Regionalligateam war nicht mit abgereist, weil TV Refrath 2 gleichzeitig ein schweres und wichtiges Spiel daheim absolvieren musste.

Dass auch Berlins Nummer 1, der Inder Chetan Anand, zu seinem Einzel gegen Kai Waldenberger nicht antrat, war allen Experten vorher klar, hatte er bereits wenige Tage zuvor bei den French Open ein Spiel nach einem Satz verletzungsbedingt abgebrochen. Heinz Kelzenberg, der zu Hause in Refrath das Spiel im Internet verfolgte: „Taktisch ist das natürlich in Ordnung, jedoch finde ich es immer bedenklich, wenn man Spieler aufstellt, von denen man weiß, dass sie nicht antreten. Anand war ja bereits vor dem Spiel angeschlagen und hat sich nicht beispielsweise beim Aufwärmen verletzt“.

Da jedoch auch Berlin am Spieltag selbst Personalprobleme bewältigen musste, da zwei Spieler aus England aufgrund einer fünfstündigen Verspätung ihres Flugzeugs das Spiel verpasst hatten, musste der Deutsche Meister zu diesen taktischen Mitteln greifen. In den beiden verbleibenden Spielen unterlag Kim Buss im Einzel der Weltranglistensechsten Juliane Schenk haushoch und auch das Mixed Denis Nyenhuis/Carla Nelte war glatt in zwei Sätzen unterlegen. Somit stand das Endergebnis von 1:5 fest.

Danny Schwarz resümierte nach knapp eineinhalb Stunden Spielzeit: „In Berlin ist für uns immer der Wurm drin, aber Hauptsache wir haben überhaupt gespielt und keiner hat sich verletzt. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Heimspiel am Dienstag gegen Lüdinghausen“.

Parallel gewann die Refrather Zweitvertretung gegen den Verfolger TV Emsdetten mit 6-2 und führt nach wie vor die Regionalligatabelle verlustpunktfrei an.

Quelle: TV Refrath Badminton

Von Markus Stiefelhagen

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