Carla Nelte und Max SchwengerNicht so deutlich wie erwartet verliefen die beide Leistungsvergleiche in der Badminton-Bundesliga zwischen dem TV Refrath und den beiden europäischen Auswahlmannschaften aus Düren und Berlin. Kam es noch m Samstag zu einer deutlichen 0:6 Niederlage beim Aufsteiger, trotze der TVR tags darauf dem Deutschen Meister einen Punkt ab. Die Verantwortlichen des TV Refrath zeigten sich angesichts der gezeigten Leistungen und des gewonnenen Zählers am Sonntagnachmittag überglücklich. Heinz Kelzenberg: „Wir durften zweimal gegen eine Auswahl europäischer Spitzenspieler antreten. Da war klar, dass dies mit unserer deutschen Mannschaft nicht einfach werden wird“.

In der Tat war der TVR ohne Hafiz Hashim und Chloe Magee in Düren und gegen Berlin angetreten. Lediglich die Niederländerin Iris Tabeling wurde im Damendoppel eingesetzt, ansonsten spielte der TV Refrath mit deutschen Spielern. Wieder Kelzenberg: „Es macht keinen Sinn, das zu kritisieren, aber wenn Teams mit fünf Ausländern und einem Deutschen in der Bundesliga antreten, dann finde ich das, sagen wir mal unverhältnismäßig“. Düren war am Samstag mit drei englischen und zwei österreichischen Weltranglistenspielern angetreten und hatte alle sechs Begegnungen gegen den TVR gewinnen können. Drei Spiele gingen in den dritten Satz, wobei dem Herrendoppel Schwenger/Nyenhuis dies geradezu sensationell gegen Koch/Zauner (Nr. 9 in Europa) gelang. Im Damendoppel war wie im Mixed sogar ein Refrather Sieg im Bereich des Möglichen, doch die Tagesform der Dürener Gegner war vor allem gegen Ende der Partien einfach besser.

Ebenfalls beachtlich schlug sich bei seiner Premiere im TVR-Trikot Richard Domke, der gegen den Englänger Ouseph (Nr. 26 der Weltrangliste) gut mitspielte. Stark trumpften auch Kai Waldenberger und Mette Stahlberg über weite Strecken ihrer Einzel auf, doch insbesondere Stahlberg klebte nach 16:9-Führung im ersten Satz gegen die Engländerin Cann das Pech am eigenen Schläger.

Heinz Kelzenberg: „Wir sind erhobenen Hauptes aus Düren nach Hause gefahren und stolz auf unsere Mannschaft, denn ihr gehört die Zukunft“.

Am Sonntag war dann der Deutsche Meister EBT Berlin, auch in diesem Jahr Top-Favorit, in der Halle Steinbreche zu Gast. Ebenfalls mit fünf internationalen Stars angereist, entwickelte sich jedoch in drei der sechs Begegnungen ein Kampf auf Augenhöhe. Einzige deutsche Spielerin bei Berlin war die Weltranglistensechste Juliane Schenk, die aktuell das große Aushängeschild des deutschen Badmintons ist.

Im Doppel mit der Niederländerin Jonathans und im Einzel gegen Mette Stahlberg demonstrierte sie ihre Weltklasse, jedoch gelang dem Refrather Doppel Tabeling/Nelte ein knapper Dreisatzerfolg. Mit diesem Punkt gegen das bis dato in dieser und der letzten Saison ungeschlagene beste Damendoppel der Bundesliga konnte man wirklich nicht rechnen. Dieser sorgte für den 1:1-Ausgleich, denn das gut aufgelegte Refrather Herrendoppel war gegen Robert Blair (Schottland) / Tan Bin Shen (Malaysia) einfach chancenlos.

In den Herreneinzeln kam es vor allem zwischen Ex-TVRler Kestutis Navickas und Richard Domke zu einem interessanten Duell, welches Domke – erstmals vor heimischem Publikum – sicher in zwei Durchgängen gewinnen konnte. Bei einer 2:1-Führung stand dann Kai Waldenberger gegen den Dänen Jonassen, 2008 noch Europameister, auf verlorenem Posten und auch für Mette Stahlberg war gegen Juliane Schenk nichts zu holen.

Im abschließenden Mixed beim Stande von 2:3 aus Refrather Sicht, zeigten dann Max Schwenger und Carla Nelte, dass ihr Ziel, in die internationale Spitze vorzudringen, durchaus realistisch ist. Mit 21:17, 21:17 schlugen sie vor dem tosenden Applaus der Zuschauer Blair / Jonathans und nahmen so erstmals dem Deutschen Meister einen Punkt ab.

Team-Chef Danny Schwarz: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft und freue mich, dass wir in jüngster Vergangenheit sehr gute Personalentscheidungen getroffen haben“. So erweisen sich das Festhalten am Herrendoppel Nyenhuis/Schwenger sowie die Verpflichtungen von Richard Domke und Iris Tabeling scheinbar als richtige Entscheidungen.

Bereits kurz nach der Partie wurde darüber philosophiert, wie man am Mittwoch (14 Uhr Halle Steinbreche) dem deutschen Vizemeister 1.BC Bischmisheim ein bei stellen könnte. Heinz Kelzenberg: „Wir haben eine tolle Mannschaft, ab jetzt ist gegen jeden Gegner etwas drin“.

Quelle: TV Refrath Badminton

Von Markus Stiefelhagen

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